Windenergie

Vielseitige Stomversorgung

Windenergie macht die Stromversorgung in der Schweiz vielseitiger, unabhängiger und sicherer – gerade im Winter. In der Zeit also, wenn die kürzeren Tage die Sonnenstunden beschränken und Niederschläge häufig als Schnee fallen, und somit (noch) nicht für die Wasserkraft zur Verfügung steht. Windenergie hat ein grosses Potenzial, denn in der Schweiz hat es im Winter am meisten Winde. Die Schweiz kann die Windenergie noch stark ausbauen. Weniger als 1 Prozent des Schweizer Stroms wird derzeit in Windenergieanlagen hergestellt. Ein Windpark in der Schweiz zu bauen, ist kein schneller und einfacher Prozess. Das ist gut so, denn er stellt sicher, dass jedes Windrad die Vorschriften einhält und alle Interessen gegeneinander abgewogen sind.

Windrad in der Sonne

Fragen & Antworten

Der Ausbau von erneuerbarer Energie, also hergestellt aus Wind, Wasser und Sonne, ist ein klares Ziel im St. Galler Energiekonzept 2021-2030. Windenergie produziert lokalen und CO2-freien Strom, auch wenn die Sonne nicht scheint, also vorwiegend im Winterhalbjahr. Sie ist eine optimale Ergänzung zu Solar- und Wasserenergie. Mit der Erhöhung von lokal und erneuerbar produzierten Energie will die Schweiz unabhängiger werden von Stromimporten und so das Risiko einer Strommangellage reduzieren.
In der Schweiz gibt es, verglichen mit dem Ausland, noch wenige Windenergieanlagen. Im Jahr 2023 sind 41 Anlagen in Betrieb. Dazu kommen 6 Anlagen, die im Bau sind. 141 weitere sind im Bewilligungsverfahren und noch einmal 190 sind in Planung. Insgesamt könnten alle diese Anlagen jedes Jahr rund 2,267 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren. Das entspricht rund 4 Prozent des aktuellen Stromverbrauchs in der Schweiz.
Der Kanton St. Gallen hat 17 Gebiete ermittelt, die sich für die Nutzung von Windenergie eignen. Einige dieser Gebiete erstrecken sich über das Gebiet eines Kantons hinaus. Bei dieser Planung hat nicht nur die Windleistung eine Rolle gespielt, Schutzkriterien sind bereits eingeflossen. Mit den Windenergieanlagen will der Kanton St. Gallen bis 2030 rund 80 Gigawattstunden Strom produzieren. Die Produktion soll dann etappenweise auf bis zu 300 Gigawattstunden bis 2050 erhöht werden.

Die Technik erlaubt es, dass Windenergieanlagen bereits bei einer leichten Brise Strom produzieren. Wenn der Wind zu stark weht oder es länger andauernde Sturmböen gibt, schalten die Anlagen ab.

Ein sich drehendes Windrad erzeugt Geräusche, auch der Wind schlägt nicht lautlos auf die Flügel der Windenergieanlage. Der Geräuschpegel hält sich in Grenzen, ein Gespräch unter einer laufenden Anlage ist in normaler Lautstärke möglich. Viele Maschinen, Haushaltsgeräte oder sogar ein Mensch, der schnarcht, sind lauter als Windenergieanlagen. Windenergieanlagen halten alle strengen Normen ein.

Infraschall ist Schall, der so tief ist, dass er zwar vorhanden ist, aber vom Menschen nicht gehört werden kann. Eine Studie vom Bundesamt für Umwelt hat 2020 ergeben, dass Windenergieanlagen keine schädlichen oder lästigen Immissionen durch Infra- oder Ultraschall erzeugen, wenn die Grenzwerte für den hörbaren Schall eingehalten werden.

Es kann vorkommen, dass Vögel und Fledermäuse in eine Windanlage hineinfliegen und dabei verletzt oder getötet werden. Bei der Planung einer Windenergieanlage werden im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung mehrere Untersuchungen durchgeführt, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. An sensiblen Standorten werden die Windenergieanlagen mit Systemen ausgerüstet, die abschalten, wenn Gefahr für Vögel und Fledermäuse droht.

Der Kanton St. Gallen ist sich bewusst, dass Windenergieanlagen sichtbar sind und die Landschaft verändern. Er will darum den landschaftlichen Eingriff so kompakt wie möglich gestalten und mehrere Windenergieanlagen in Windpärken bündeln. In Gebieten, in denen der Landschaftsschutz hoch gewichtet wird, wird es keine Windenergieanlagen geben.